Donnerstag, 25. Februar 2016Lokalpatriotismus... für den Arsch. Kleidung mit subtilen Signalen.
Wenn ich meine eigenen modischen Kreationen analysiere, stelle ich fest, dass ich gerne Gestaltungsmerkmale einbaue, die niemandem auffallen außer mir selbst. Man denke an die Mütze mit DNA-Doppelhelix oder die mit den kopulierenden Rentieren (dazu evtl. später mehr).
Ich denke, mit meiner neusten Jeans verhält es sich ähnlich, denn ich habe hier auf jede Gesäßtasche eine lippische Rose aufgestickt. Es ist nicht so, dass ich mich bisher viel mit Heraldik beschäftigt hätte, aber die lippische Rose finde ich ziemlich hübsch und ich verbinde damit viele schöne Erinnerungen an den Ort, wo ich aufgewachsen bin. In meinem aktuellen Umfeld wird damit aber niemand (außer C., der zwar in Berlin geboren ist, sich aber für den "wahren Lipper" hält), etwas anfangen können. Genäht habe ich diesmal das Modell mit dem klangvollen Namen M1609A aus der aktuellen MYIMAGE Ausgabe Nr. 12. Ich wollte unbedingt mal wieder eine Jeans mit weiterem Bein haben - wer auf den Fotos mal versuchen möchte, meine Schuhgröße zu schätzen, der weiß auch, wieso: Skinny Jeans + Sneaker = Clown-Optik. Daher trage ich Skinny Jeans lieber im Winter in die Stiefel gesteckt. Der Frühling kommt ja hoffentlich bald, und die Stiefel können dann erstmal bis zur nächsten Saison im Schrank überdauern. Bisher dachte ich ja immer, ich hätte schon relativ breite Hüften. Der Schnitt von MYIMAGE hätte aber noch reichlich Platz für mehr gehabt und stand bei der ersten Anprobe an den Hüften ziemlich ab. Ich habe also an den Seiten Stoff wegschneiden müssen und die hintere Passe noch an mein Hohlkreuz angepasst. Davon abgesehen habe ich bereits im Vorhinein den Papierschnitt an den vorderen Oberschenkeln verbreitert. In der vorderen Mitte habe ich noch etwas Luft für den Bauch zugegeben. Damit verringern sich auch die sogenannten "Katzenbart"-Fältchen, die sich von der Schrittnaht gerne mal horizontal nach außen ziehen und über die sich viele Leute beschweren. Bisher habe ich nur Jeans-Schnitte gesehen, bei denen sich die Hose in der vorderen Mitte zum Bauch hin verjüngt, kenne aber im Unterschied dazu kaum Personen aus unserem Kulturkreis, bei denen sich der Körper an dieser Stelle verjüngt ![]() An der Länge der Hose habe ich nichts geändert, sie ist mit Schuhen getragen minimal zu lang. Ich habe aber bei einigen Stoffen erlebt, dass sie nach mehrmaligem Waschen immer noch etwas eingelaufen sind und die Hose dann minimal zu KURZ war! Für mich, die in Zeiten von Baggypants und schleifenden Schlaghosen groß geworden ist, sind zu kurze Hosen definitiv die schlechtere Alternative! ![]() ![]() ![]() Auf die Frage: "Ist diese Hose schwarz oder blau?" vermochten wir keine richtige Antwort zu finden. Ich wollte eigentlich gerne mehr blaue Jeans, dachte aber, dieser Stoff wäre schwarz. Dass man das so oder so sehen kann, wissen wir spätestens seit der Debatte um das "blau-schwarze" bzw. "weiß-goldene" Kleid. Was man auf dem Fotos auch schlecht sieht, ist die Innenbein-Ziernaht. Diese Naht hatte ich leider zunächst vergessen anzubringen, und weil ich sie partout an der Hose haben wollte, musste ich die Außenbeinnaht nochmal auftrennen. Diese Tatsache hat zu gewissen Diskussionen mit C. über die technischen Eigenschaften einer hypothetischen "Innenbeinziernahtnähmaschine" geführt, bei der wir uns nicht ganz einig wurden. Btw., ich trage meine Oberteile normalerweise NICHT so, ich habe das T-Shirt nur in den Bund gestopft, damit man den Bund auch sehen kann. Selbiger ist übrigens bei Modell M1609A recht schmal. Durch die Gürtelschlaufen passt auch nur ein schmaler Gürtel. Kommen wir nun noch zu einer Nahaufname meines Pöters (so nennt man das Gesäß auf lippisch, nicht zu verwechseln mit dem Pölter, der einen Schlafanzug bezeichnet). ![]() Ich resümiere: Die Hose ist passend und bequem, kann man so nochmal nähen. Über die Anleitung in der Zeitschrift kann ich nichts sagen, die habe ich nicht gelesen (hätte ich aber vielleicht lieber machen sollen, wegen der Innenbeinziernaht). Trackbacks
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